Hallo und herzlich willkommen zurück zu einer neuen Ausgabe unseres Blogs. Das Jahr neigt sich dem Ende entgegen und es wird Zeit, Revue passieren zu lassen. Sowohl für uns als auch für die Pflege in 2021. Wir wollen zurückblicken und zusammenfassen, was in diesem Jahr für die Pflege erreicht worden ist, welche Probleme nach wie vor angegangen werden müssen und welche Prognose wir für das kommende Jahr sehen.

Die Pflegereform

Die Pflegereform wurde groß angekündigt und schließlich Anfang Juni verabschiedet. Grundgedanke war eine bessere Bezahlung für Pflegekräfte bei gleichzeitiger Entlastung ebendieser. Die Reaktionen auf das Großprojekt der zurückliegenden Regierung waren jedoch gemischt, befasste sich die Reform eher mit kleinen Schritten den immensen Problemen. Entsprechend fiel die Kritik insbesondere der Oppositionsparteien oder des Deutschen Gewerkschaftsbundes DGB aus. Wir haben der Pflegereform mehrere Beiträge gewidmet und stellten ebenfalls Mängel fest. Schließlich kam auch eine Studie im Auftrag der DAK zu dem Schluss, dass die Pflegereform nicht ausreichen würde, um die Probleme langfristig zu lösen. Zum Ende des Jahres bleibt festzuhalten, dass die Reform in ihrer jetzigen Form keine Grundlage für die Lösung der Probleme innerhalb der Pflegebranche darstellt. Die vorherige Regierung hat es auch oder trotz der Corona-Pandemie verpasst, weitreichende Veränderungen für die Pflege zu erreichen. Die Pflegereform zeugt von dem Versuch, kurz vor Ende der Legislaturperiode eine Reform-light auf den Weg zu bringen, die ursprünglich bereits ein Wahlversprechen darstellte.

Unsere Beiträge zur Pflegereform zum Nachlesen:

Verdient die Pflegereform ihren Namen?

Was bringt ein Personalschlüssel ohne Nachwuchs?

DAK-Studie zur Pflegereform

Das Digitale-Versorgung-und-Pflege-Modernisierungs-Gesetz (DVPMG)

Das Gesetz diente dazu, die digitale Infrastruktur der Pflege zu stärken. Dabei umfasst es drei Aspekte: die Telematik, digitale Anwendungen innerhalb der Pflege sowie die digitale Identität der Versicherten. Der Grundgedanke ist lobenswert, bieten die genannten Inhalte langfristige Entlastungen bei gleichzeitiger Modernisierung der Branche. Ein erhöhter Standard ist notwendig, damit die Pflege zukunftstauglich wird. Dieses Gesetz ist dafür ein Schritt in die richtige Richtung. Wir hoffen, dass der angepeilte zeitliche Rahmen bis 2024 eingehalten wird und schon bald eine Entlastung spürbar wird.

Die Bundestagswahl 2021

Selbstverständlich darf man die Bundestagswahl und die damit verbundene neue Koalition aus SPD, Grünen sowie FDP nicht vergessen. Die Wahl zeugt von einer großen Chance für die Pflegebranche, versprachen doch alle beteiligten Parteien in ihren Wahlprogrammen einen Ausbau der Digitalisierung, einer Entlastung der Pflegekräfte und eine generelle Steigerung der Arbeitsbedingungen. Die neue Regierung kann daher als Einschnitt in der Pflege betitelt werden, doch müssen erst Taten die Ambitionen decken. Wir haben in Hinblick auf die Wahl von einem neuen Aufbruch gesprochen, den die Pflege durchleben kann. Der Koalitionsvertrag sah auf den ersten Blick eine dürftige Ausarbeitung der Ziele für die Pflege an, doch beschwichtigten die Parteien mit einer gegebenen Ausarbeitung. Die Parteien versprechen mehr, gut ausgebildetes Pflegepersonal einzubringen, bessere Arbeitsbedingungen sowie Löhne schaffen und die digitalen Möglichkeiten stärker in den Fokus setzen. Wir hoffen, dass sich die neue Regierung keine vier Jahre Zeit lassen wird, um Ergebnisse vorzuweisen. Die Probleme der Pflege müssen von Beginn an mit der nötigen Ernsthaftigkeit angegangen werden, um langfristige Lösungen zu schaffen.

 

Wo steht die Pflege am Ende des Jahres 2021? Kurz gesagt: Es gibt viel zu tun! Neben den angesprochenen Themen gab es u.a. Diskussionen um die 24-Stunden-Pflege oder der Pflegekammer. Wir haben im vergangenen Jahr viel Kritik geäußert, aber auch Hoffnung gespürt, dass es in der Zukunft bergauf geht. Die Weichen wurden gestellt und es liegt nun an der Politik, ihren Koalitionsvertrag in die Tat umzusetzen. Der neue Gesundheitsminister Karl Lauterbach hat sich als Experte in der Corona-Pandemie bewährt und es steht ihm keine leichte Aufgabe bevor, die Pflege in dieser Zeit voranzubringen. Dabei reicht es nicht nur, kleine Themen anzugehen. Es muss sich spürbar etwas verbessern, damit die Pflegebranche und ihre Mitarbeitenden wie auch die Pflegebedürftigen und ihre Angehörigen eine deutliche Entlastung bei gleichzeitig steigender Qualität wahrnehmen. Wir haben in diesem Jahr ebenfalls Unternehmen vorgestellt, die beispielhaft für die Zukunft der Pflege stehen (wie z.B. Eldertech). An Innovation und Motivation wird es daher nicht scheitern! Unsere Prognose für die Pflege im Jahr 2022 ist daher verhalten positiv, denn wir glauben an die Möglichkeiten, die geschaffen werden können, um die Branche zu stärken. Es bedarf Mut, die Worte in die Tat umzusetzen und konsequent Lösungen voranzutreiben, damit Deutschlands Pflege auch in Zukunft konkurrenzfähig bleibt. Wir glauben daran, dass dies möglich ist und die Pflege den Aufbruch erleben kann, den sie verdient hat!

nevisQ kann 2021 auf ein erfolgreiches Jahr zurückblicken, in dem wir unserer Vision – die Pflege durch intelligente Technologien zu revolutionieren – ein großes Stück näher kommen konnten. Wir blicken optimistisch in die Zukunft und werden auch im neuen Jahr unseren Teil dazu beitragen, die Pflege zukunftstauglich zu gestalten – motiviert und voller Tatendrang!

Wir von nevisQ wünschen Ihnen eine besinnliche Weihnachtszeit und ein frohes neues Jahr.